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» Neue Routenplanung für Katastrophen mit immer aktuellsten OSM Daten als Dienst für humanitäre Hilfsorganisationen veröffentlicht
01.07.2017 Alexander Zipf

Neue Routenplanung für Katastrophen mit immer aktuellsten OSM Daten als Dienst für humanitäre Hilfsorganisationen veröffentlicht

Seit 2008 wurde OpenRouteService schon in mehreren Fällen spontan für konkrete Katastrophen eingesetzt, so z.B. bei den Erdbeben in Haiti 2008 und 2010, in Nepal 2015 und in Equador 2016. Doch hierfür waren immer manuelle Aufwände für Installation und Betrieb des Systems für die spezifische Katastrophe notwendig. Dies kostete Zeit und Arbeitskraft, was nicht immer spontan und zeitnah geleistet werden kann. Aus diesem Grund sind solche Aktivitäten leider nur für einzelne größere Katastrophen realisierbar. Um dieses hilfreiche Werkzeug für humanitäre Organisationen und betroffene Menschen dauerhafter, zuverlässiger und automatisiert mit den aktuellsten OSM Daten zur Verfügung zu stellen, haben die Routing- und Katastrophen-Teams des HeiGIT gemeinsam eine neue dedizierte Version eines „Disaster OpenRouteService“ entwickelt. Da dieser Dienst dauerhaft läuft und immer mit neuen Daten aktualisiert wird, können auch kleinere Katastrophen ohne manuelle Eingriffe unterstützt werden.

Grundsätzlich ist der Disaster OpenRouteService eine angepasste Version des OpenRouteService, der Routenplanung unter Berücksichtigung spezifischer Informationen über passierbare oder zerstörte Wege auf Basis der von der Community aktualisierten Daten von OpenStreetMap bedient. Das System läuft ständig für drei ausgewählte Regionen in einem Rechencluster. Im Moment decken diese drei dauerhaft laufenden Instanzen zunächst die Regionen Afrika, Südamerika und Indonesien ab.

Das System navigiert jeweils auf den aktuellsten OpenStreetMap Daten, die von Disaster Mappern hinzugefügt wurden, da Aktualisierungen für die gesamten betroffenen Regionen täglich vorgenommen werden. Dies ist notwendig, da während Katastrophen sowohl die reale Situation, als auch die Daten in OSM, sich sehr dynamisch verändern. In Zukunft sollen noch häufigerer Aktualisierungszyklen bereitgestellt werden, damit den Katastrophenhilfeorganisationen, dem Humanitären OpenStreetMap Team (HOT) als Partner von HeiGIT und betroffenen Personen jeweils die besten und aktuellsten OSM-Daten so schnell wie möglich automatisiert zur Verfügung stehen.

Darüber hinaus bietet der Disaster OpenRouteService ähnlich wie der konventionelle ORS auch eine Erreichbarkeitsanalyse (Berechnung von Isochronen) an, zudem die Möglichkeit GPS-Tracks zu exportieren, die offline in mobilen Geräten verwendet werden können, als auch ein Werkzeug mit dem zu vermeidende Gebiete interaktiv in die Karte eingezeichnet werden können. Diese Polygone kennzeichnen stark beeinträchtigte, nicht mehr passierbare Bereiche oder Straßenabschnitte, die für die Navigation vermieden werden sollen, aber für Such- und Rettungseinheiten (SAR) besonders interessant sind.

Ähnlich wie der OpenRouteService sind die Webanwendung und die Wegbeschreibung bereits in 7 Sprachen verfügbar, nämlich Englisch, Deutsch, Französisch, Spanisch, Portugiesisch, Russisch und Chinesisch. Andere Sprachen wie Griechisch, Ungarisch, Italienisch, Niederländisch, Polnisch, Tschechisch oder Nepali sind für die Routinganweisungen vorhanden. Um den Disaster OpenRouteService für Katastrophenmanager, Ersthelfer und Betroffene auf der ganzen Welt anzupassen, können Sie unter https://docs.google.com/spreadsheets/d/1GzFPlVrqJBmUatfWft7v-vS_tfENGtAy0RHOv_5n3SU/edit#gid=0  die Übersetzungen verbessern und weitere Sprache ergänzen.

Neben der Nutzung über die Web-Applikation, kann der API-Endpunkt in weitere Anwendungen (z. B. QGIS Plugins) integriert werden. Bitte kontaktieren Sie das ORS Team bei weiterem Interesse.

https://disaster.openrouteservice.org

http://OpenRouteService.org

Dank gilt der Klaus Tschira Stiftung, Heidelberg für die Förderung des HeiGIT, dem Humanitären OpenStreetMap Team (HOT) für die hilfreichen Hinweise und Erkenntnisse, sowie die gesamte OSM-Community für ihre wertvollen Bemühungen, relevante und hochaktuelle Geodaten zu erstellen.

 

 

Verfasst um 18:02 Uhr

Geändert am: 01.07.2017 18:07

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